Fundstück: dieser Informationsbrief ist das Beste, was ich seit langem zum Thema Digitalisierung und linke Elternschaft an Bildungsmaterial gelesen habe. Spricht viele Fragen und Themen an, die ich in Privatgesprächen in meinem Umfeld immer wieder höre, zu Themen wie Handynutzung, welche Inhalte erlaubt sind, was mit Mediennutzungszeiten ist usw..
Perspektivisch hätte ich auch Lust, ein linkes Bildungsmodul zum Thema “Wie wünsche ich mir die Digitalisierung meines Kindes?” zu erarbeiten, das diese Fragen aus emanzipatorisch-alltagsbezogener Perspektive aufgreift, und konservative und neoliberale Deutungs-und Erziehungsmuster in die Wüste schickt.
Das wäre nicht nur ein individuelles und kollektives Empowerment linker Elternschaft im Alltag, sondern hätte gesellschaftspolitisch den zusätzlichen Effekt, den Konservativen und Neoliberalen das Thema “Kinderschutz” auf dem Feld Innere Sicherheit zu entreissen.
Dies beinhaltet aus meiner Sicht, konservative Erziehungskonzepte wie die Überwachung (des Kindes), Repression (schwarze Pädagogik und Verbote) und Totschweigen (von Sexualität und gesellschaftlichen Gewaltverhältnissen) ebenso grundlegend in Frage zu stellen wie die neoliberal-kapitalistischen Ermächtigungsdiskurse um das “produktive Kind” und die “produktiven Monitoring-Eltern”.
Im Gegensatz dazu brauchen wir basisdemokratische, links-emanzipatorische Bildungs- und Erziehungskonzepte im Umgang mit Digitalisierungsprozessen. Ich finde solche Initiativen wie auf dem Foto sind ein sehr guter Anfang.