CORONA-EINDÄMMUNG
Momentan kursieren parallel zu den in Deutschland beschlossenen Eindämmungsmaßnahmen eine Reihe öffentlicher Stellungnahmen, die Sinn und Zweck der Maßnahmen und eine zukünftige Strategie im Umgang mit C19 diskutieren. Da diese Stellungnahmen momentan nicht abschliessend bewertet werden können, versuche ich jene aufzulisten, die mir momentan am diskutabelsten erscheinen. Ich diskutiere dabei explizit nicht die politischen Implikationen, z.B. von verschärften Grenzkontrollen. Dieses müsste in einem zweiten Schritt passieren.
(1) Die gegenwärtigen Eindämmungsmaßnahmen werden vom staatlichen Robert-Koch-Institut (RKI) angeleitet. Dieses versucht durch kombinierte Maßnahmen von “sozialer Distanzierung”, dem Schutz von Risikogruppen und der Absonderung von C19-Erkrankten ein zu starkes Ansteigen der C19-Infektionskurve zu verhindern. –> STRATEGIE DES RKI
(2) Der Mikrobiologe und Viruloge Alexander Kekulé (–> BIOGRAPHIE) spricht sich in seinem Beitrag für eine schrittweise Aufhebung der Kontaktsperre und neue mittelfristig anzuwendene Umgangsregeln aus, die eine rasche Ausbreitung von C19 verhindern sollen: “Wie können wir die Epidemie kontrollieren, ohne den Lockdown zum Dauerzustand zu machen? Der folgende Vorschlag besteht aus drei Elementen: 1. Smart Distancing; 2. Individuelle Vigilanz; 3. Deeskalierende Grenzkontrollen” –> ARTIKEL
(3) Auf facebook hat der Philosophieprofessor Julian Nida-Rümelin (–> BIOGRAPHIE) die aktuelle Vorgehensweise der Bundesregierung als nicht zielführend kritisiert, da sie zu viele Opfer mit sich brächte. Statt dessen spricht er sich für eine Strategie des “cocooning” (Schutz der besonders gefährdeten Bevölkerungsteile) in Verbindung mit Massentests aus.
Ich möchte hier einige Thesen zur Coronakrise zur Diskussion stellen. Kommentare sind willkommen. Polemik nicht. Die…
Gepostet von Julian Nida-Rümelin am Freitag, 27. März 2020