Antifa: Prozess gegen Lina E.
Der Prozess gegen die Studentin Lina E. in Dresden läuft in den letzten Monaten weitgehend ohne öffentliche Aufmerksamkeit. Und dieses nachdem insbesondere der Prozessbeginn von konservativen Medien breit dahingehend ausgeschlachtet wurde, dass es eine linke militante Terrorzelle geben solle, die Rechte und Neo-Nazis angegriffen haben, und deren “Anführerin” die 26-jährige Lina E. gewesen sein soll.
Konrad Litschko hat für die taz [–> LINK] nun den diffusen Stand des Verfahrens am Prozess-Tag 28 zusammengefasst [weitere Berichte von einzelnen Prozesstagen durch soli-antifa-ost siehe –> hier] – und die Einschätzung formuliert, dass es trotz aller unklaren und nicht gerichtsfesten Aussagen durch Rechte und Neo-Nazis im Hinblick auf die Identifizierung von Angreifer*innen nicht unwahrscheinlich ist, dass Lina E. doch für einen Fall verurteilt werde. Dieses ist umso bitterer, als sie bereits seit 14 Monaten in Untersuchungshaft sitzt.
Zudem gilt: es ist politisch weiterhin äußerst zweifelhaft, die körperlichen Angriffe auf Neo-Nazis davon zu trennen, was von rechten Strukturen an Gewalt, Bedrohung und Diskrimierung im Alltag ausgeht.
Gentrifizierung
Der RBB hat eine Studie durchgeführt, die sich mit der Verdrängung von Hartz-IV Empfänger*innen aus dem Berliner Innenstadtbereich in den Jahren 2007-2020 beschäftigt. Die Ergebnisse sind so eindeutig wie prägnant: Gentrifzierung bedeutet, dass die Ärmsten an den Stadtrand gedrängt werden – die „Szene“-Bezirke bleiben mehr und mehr nur fürs materiell gesicherte Bürgertum.