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Corona-Update #11

GRAPHISCHE DARSTELLUNG DER PANDEMIEENTWICKLUNG

Viele tabellarische und graphische Übersichten über das Infektionsgeschehen sind kaum zu verstehen, weil Infektionszahlen, Inzidenzwerte und Infektionsgeschwindigkeiten sehr unverständlich und uneingeordnet durcheinandergehen. Eine relativ gute graphische Übersicht liefert jedoch tagesschau.de mit 6 unterschiedlichen Karten für das Infektionsgeschehen in Deutschland: a) die Anzahl der Neuinfektionen in Deutschland in den letzten 7 Tagen nach Landkreisen, b) die 7-Tage-Inzidenz bundesweit und nach (interaktiv einstellbaren) Bundesländern (sehr hilfreich), c) absolute Anzahl der Infektionen nach Bundesländern, d) relative Zahl der Infektionen nach der jeweiligen Bevölkerungszahl der Bundesländer, e) Tabelle über sämtliche relative und absolute Infektionszahlen nach Bundesländern und f) die bundesweite Entwicklung der Todesfälle durch und mit Covid-19. –> GRAPHISCHE ÜBERSICHT 

MUTATIONEN DES VIRUS

Mittlerweile sind zwei neue Mutationen des Corona-Viruses auch in Deutschland nachgewiesen worden. Während über die zuerst in Südafrika nachgewiesene Variante bisher sehr wenig bekannt ist, ist die in Großbrittanien zuerst nachgewiesene Mutation ca. a) 50% ansteckender als der bisher bekannte Virus, jedoch b) bei einer gleichbleibenden Sterblichkeitswahrscheinlichkeit.  Dies hat zur Folge, dass die zweite Mutation bei einer erfolgten Infektion gleich bedrohlich bleibt – die Wahrscheinlichkeit sich zu infizieren, erhöht sich jedoch laut tagesschau.de erheblich: “Das heißt, dass ein Infizierter im Schnitt mehr Menschen ansteckt als bisher – je nach Untersuchung um etwa 50 bis 70 Prozent. Dies mag auf den ersten Blick nicht sonderlich dramatisch klingen, aufgrund des exponentiellen Wachstums droht jedoch in kürzester Zeit eine völlig neue Dimension der Ausbreitung” –> ARTIKEL

PREKÄRES WISSEN ÜBER DIE PANDEMIEENTWICKLUNG

Warum sind die Infektionszahlen nach 2 Monaten Lockdown immer noch vergleichsweise hoch? tagesschau.de berichtet, dass die Datenlage eigentlich weiterhin zu dünn für eine fundierte Antwort ist: “Gehen die Einschränkungen nicht weit genug oder halten sich zu viele Menschen nicht an die Regeln? Wo genau stecken sich die Betroffenen an? Die Suche nach Antworten gleicht Stochern im Nebel. Für fundierte Aussagen fehlen schlicht Daten. In vielen Fällen wisse man nicht, wo Infizierte sich angesteckt haben, sagte Hajo Zeeb vom Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie in Bremen der Deutschen Presse-Agentur.” –> ARTIKEL

VERLAUF DER PANDEMIE

Der Artikel liefert dennoch eine gute Zusammenfassung des wenigen empirischen Wissens über den konkreten Covid-19-Verlauf in der Bevölkerung: es gäbe keine Explosionsherde, sondern eine stetige dezentrale Durchseuchung der Bevölkerung.  Und es gebe Grund zu der Annahme, dass eine sofortige Anordnung, und kein Bitten an die Unternehmen zum Homeoffice die Lage erheblich verbessern könnte (!).
Schließlich: nach der erhitzten Debatte um die Lockerungen während Weihnachten und Silvester wirds keine Erkenntnis darüber geben, ob die Lockerungen irgendwelche negativen Auswirkungen hatten, weil rund um die Feiertage zu wenig Daten erhoben wurden. Chapeau, ein demokratischer Pandemie-Diskurs geht anders. –> ARTIKEL