Nachlese Chaos Communication Congress (27.-30.12.23, Hamburg)

Ich war vom 28.-30.12.23 auf dem Chaos Communication Congress in Hamburg – einem der größten Hacker-Events weltweit. Auf dem Kongress treffen sich unterschiedlichste Gruppen, die sich mit den Themen Hacking, Digitalisierung und linke Politik beschäftigen. Ich war war 2015 schon einmal auf dem CCC – muss aber sagen, dass ich jetzt beim zweiten Mal einen viel besseren Eindruck gewonnen habe, vor allem weil die Kongressteilnehmenden sehr viel diverser waren, insbesondere der Frauen*-Anteil hatte deutlich zugenommen. Statt einem mehrheitlichen “white nerd-boys club” war es nun die “coloured hactivist community”, die sich dort traf.

Im folgenden möchte ich auf ein paar Vorträge und Initiativen hinweisen, die ich auf dem Kongress gesehen habe.

Arbeit des Chaos Computer Clubs (CCC)

Wird zu selten gemacht, darum umso beeindruckender: der Chaos Computer Club lässt seine Arbeit der letzten 4 Jahre Revue passieren. Vom Kampf gegen den Bundestrojaner über den Konflikt um eine datensparsame Corona-WarnApp bis zu Klagen vor den Verfassungsgerichten für eine möglichst anti-autoritäre Gestaltung der Digitalisierung: der CCC war dabei und hats gemacht. Ein guter Einstieg in die Debatten der letzten Jahre. [–> LINK ZUM VIDEO DES VORTRAGS]

Digitale Gewalt / Anti-Stalking

Anne Roth hat in ihrem Vortrag zu digitaler Gewalt aus feministischer Perspektive die Entwicklung der Debatte bis zum heutigen Tag sehr eindrücklich nachgezeichnet – kann ich sehr empfehlen [–> LINK ZUM VIDEO DES VORTRAGS].

Anne erwähnt auch eine sehr gut gemachte Beratungs-Seite gegen digitales Stalking, gemacht von dem feministischen “Haecksen”-Kollektiv. Sieht super aus, see here [–> LINK ZUR WEBSITE]

Politische Hoffnung

Auch wenn der CCC viel aus der Weitergabe von technischer Expertise besteht, gibt es auch explizite politische Panels wie den Pep Talk “A new Hope”, der Aktivist*innen aus unterschiedlichen Feldern zusammenbrachte und darüber reden liess, was Ihnen für die nähere Zukunft noch politische Hoffnung gibt. Herausgekommen ist ein wie ich finde sehr gutes Zusammenspiel der Situation in den unterschiedlichen Bewegungsteilen.

Hier die Ankündigung des Panels: “Hinter der Stadt brennt der Wald und der Kanzler hetzt gegen Flüchtende wie eine auf Reddit trainierte KI, der Freundeskreis zerbricht am Nahostkonflikt, außerdem wurde das Backup vergessen und das Kilo Tomaten ist auch schon wieder einen Euro teurer. Gründe zum Verzweifeln gibt es genug. Wir sprechen deshalb mit Aktivist\*innen, die sich den multiplen Krisen entgegenstellen, darüber, was sie eigentlich noch hoffen lässt.” [–> LINK ZUM VIDEO DES PANELS]